Bezirksgruppe Hannover

Bericht Wasserseminar mit Wolfgang Schöning

Der Wetterbericht für das Wochenende im Mai hörte sich gut an: Sonne mit ein paar Wolken, nicht zu heiß, nicht zu kalt. Genau das richtige Wetter für ein Wasserseminar.

Das Auto war gepackt für alle Eventualitäten und dann ging es schon los. Gegen 7:00 Uhr früh machte ich mich mit meiner Labrador Retriever Dame Emma in freudiger und bester Laune und heißem Kaffee auf den Weg in Richtung Minden/ Petershagen.

Pünktlich beim etwas versteckten Treffpunkt angekommen, begrüßte uns neben dem gutgelaunten Seminarleiter Wolfgang Schöning auch die Sonderleitung Melanie Gerber-Schlötel mit ihrem fleißigen Helfer. Das wunderschöne Gelände bot uns einen Baggersee mit mittig liegender Insel, angrenzendem kleinen Wäldchen und einen Bach als Abgrenzung zum Feld.

Bevor es dann endgültig mit dem Training losging, ließ sich Wolfgang alle „Baustellen“, die wir mit den Hunden hatten, erklären und machte sich durch erste einfache Land- und Wasserapporte einen groben Überblick über unsere jeweiligen Ausgangslagen. Wir waren eine bunt gemischte Gruppe aus unterschiedlich alten Labradoren, Golden und einem Flat. Alle samt aber total verträglich, vor allem ihre Besitzer. 😉

Nach dem Warm up ging es schon gleich los mit einer kniffeligen Markierung. Gestartet wurde oben am Rande unseres Geländes, das durch einen kleinen Bach zum Feld getrennt lag. Dort fielen die Dummies hinter hohen Gräsern. Schwierig, aber mit etwas Geduld kamen alle Retriever hier zum Erfolg.

Die nächste Aufgabe war für einige bereits eine kleine Herausforderung. Nach einer kleinen Suche am Rande des Wäldchens, fiel nur hörbar eine Markierung ins Wasser. Diese mussten die Hunde allein finden. Mein „Kamel“ preschte freudig durchs Schilf und bahnte sich den Weg bis zum Ufer des Teiches. Ein lauter Bauchklatscher und schon kam sie kurz darauf stolz mit dem Dummy und einigen Wasserpflanzen zurück. Braves Mädchen.

Gegen 12 Uhr machten wir eine wohlverdiente Mittagspause, in der die Hunde sich ein wenig entspannen konnten und wir uns untereinander rege austauschten. Nach ein paar hilfreichen individuellen Tipps ging es dann wieder frisch gestärkt weiter. Als Wolfgang den Dummy-Launcher hervorzog, machten wir alle große Augen. „Das schaffen wir niemals. Das ist doch zu weit…!“

„Ach, was soll‘s, wir probieren es einfach aus. Man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben.“ Und so war es dann auch. Alle konnten stolz das  geschossene weiße „Monster“ aus großer Entfernung vom Ufer aus zurückbringen. Das war ganz schön anstrengend!

Lange Zeit blieb uns aber nicht zum Ausruhen, denn es ging schon gleich weiter auf die gegenüberliegende Seite des Teiches. Dort fielen die Dummies irgendwie immer alle in den ins Wasser ragenden Baum. „Kann der wohl nicht richtig werfen, dieser Mann? Wir sind doch beim Wasserseminar!?“, dachte sich Emma. Vom Ufer aus sollten die Hunde über das Wasser zur Markierung schwimmen und den Dummy vom Rande des gegenüberliegenden Ufers holen. Ganz schön umständlich, dachten sich hier die Hunde. Alle zeigten ganz individuelle Herangehensweisen, die teilweise zum Schmunzeln anregten. Doch jeder kam schließlich freudig mit einem Dummy im Fang zurück.

Die letzte Aufgabe des Tages raubte allen Hunden schließlich die restlichen Kraftreserven. Hier mussten sie zum Schluss noch mal langen Atem unter Beweis stellen. Dazu kletterte Melanie in das am Ufer liegende Boot und paddelte mit den Dummies im Gepäck zur mittig gelegenen Insel. Dort angekommen, wurden sie äußerst geräuschvoll für unsere 4-Beiner ausgelegt. Zum Schluss sollte es ja noch mal richtig spannend gemacht werden.

Vom Ufer aus schickte ich Emma auf die kleine Insel. Doch anstatt Kurs darauf zu nehmen, war Melanie spannender. Schließlich kennen die zwei sich schon seit ihrer Geburt! Doch als sie kein Dummy rausrücken wollte, versuchte Emma es dann doch am Ufer der Insel. Tatsächlich, da lagen sie einfach so herum. Mit letzter Kraft kam Emma keuchend bei mir an. Stolz wie Bolle nahm ich ihr das Dummy ab. Gut gemacht.

Auch diese letzte Aufgabe machte allen großen Spaß.

Ausgepowert, aber glücklich und stolz waren wir, als Wolfgang uns zum Abschluss für die gute Arbeit mit unseren Hunden lobte.

Ein ganz herzlicher Dank daher nochmals an Wolfgang für seine Geduld und die individuellen Tipps und auch an Melanie als Sonderleiterin, die uns ein Wasserseminar auf traumhaftem Gelände ermöglichte.

Alexandra Bähr mit Emma