Mit leisen Zweifeln, begleitet von einem Kloß im Hals, bin ich mit meiner Hillu am Sonntag zur Dummyprüfung nach Wunstorf gefahren. „Was mach ich hier eigentlich?“, „Hoffentlich geht es gut!“… Diese Sätze schwirrten mir im Kopf herum.
Bei meiner Ankunft wurde ich dann ruhiger. Habe mir gedacht, dass ich mir einfach einen schönen Trainingstag mache, wenn was schiefgeht.
Anmeldung, Papiere abgeben, Begrüßungsrede, Hund aus dem Auto holen und abwarten was kommt.
Vier Teams hatten die Dummy F gemeldet, wir waren in jeder Aufgabe als letztes dran – was beim Warten immer wieder den Kloß im Hals anschwellen lies.
Angefangen wurde mit der Doppelmarkierung, Wasser / Land. Beim bestens aufgelegten Richter Mario Hickethier angekommen, hab ich als erstes Hillu die Leine abgenommen. Mario guckt mich an und meint „nu is die Leine schon ab….“ Oh Mann! Das fing ja gut an! Wir waren fast schon raus, bevor es überhaupt losging.
Aber Hillu ist brav bei mir sitzen geblieben, während mir die Aufgabe erklärt wurde. Dann gings endlich für uns los. Schuß – Wassermarkierung fällt, Schuß – Landmarkierung fällt. Ich entscheide mich, dass Hillu erst die Landmarkierung arbeiten soll. Die lag am Ende des Teichs sehr nah an der Wasserkante hinter einem Gebüsch. Hillu flitzt los und biegt passend nach rechts ins Gebüsch ab. Mario kommentierte das Abbiegen mit einem „Djummm“. Ich musste schmunzeln, und mein Kloß im Hals war fürs erste verschwunden. Beide Dummys kamen zügig zu mir und wir konnten für die anderen Aufgaben ins Gelände von der Kuhle umsetzen.
Da ging es weiter mit der Suche. Fünf Dummys mussten geholt werden. Eine Aufgabe, wo Hillu sich so richtig austoben konnte, und die nach ihrer Meinung viel zu schnell erledigt war. Ruck zuck waren die fünf Dummys drin.
Dann kam das Blind, der Kloß im Hals war jetzt nochmal so richtig groß, dazu mächtiges Herzklopfen. Mario erklärt mir, wo das Dummy liegt. Ich entdecke es als kleinen grünen Punkt diagonal im Hang unterhalb von Birken und sage spontan „Scheiße, das können wir nicht!“. Hillu war da Gott sei Dank völlig anderer Meinung. Sie rast los, Suchenpfiff, picken und zurück zu mir. Kommentar von Mario: „Das müssen wir wiederholen, das war zu langsam!“
Beim abschließenden Walk Up wurde es für alle nochmal spannend. Würden die Hunde es aushalten, dass andere Hunde durchstarten dürfen? Würden sie ohne Kommandos brav am Fuß mitgehen? Nach etwa vier Minuten wussten wir: sie würden! Alle Hunde waren am Schluss nochmal bestens motiviert und brachten die Dummys rein. Hillu und ich waren wie gehabt als letztes dran. Der Kloß im Hals war verschwunden und Mario beendete die Aufgabe mit den Worten:
„Das war doch mal ne schöne Dummy F!“
Und genau so war es. Das Miteinander unter den Starterinnen war sehr herzlich und sportlich fair, Informationen zu den Aufgaben wurden ausgetauscht. In einer Pause wurde gemeinsam der Ablauf des Walk Ups geübt, und auf dem Weg zum Blind, wo ich wirklich Sorge hatte, haben mir die anderen ein lautes „Viel Glück Suse!“ hinterhergeschmettert! Einfach klasse!
Dazu hat natürlich das Team rund um Günter Schmieter wieder großartige Arbeit geleistet:
Andreas Dieckow und Herbert Schulze als unermüdliche Schützen, Werfer und Dummyverstecker,
Siegrid Schulze als weltbeste Bratwurstimbrötchen – Herstellerin,
Cordula Hallmann als Meldestelle, ausgestattet mit einer Engelsgeduld im Umgang mit dem Chiplesegerät J!
Den Richter muss ich natürlich auch nochmal erwähnen. Dass er fair und korrekt gerichtet hat, ist ja ohnehin klar! Aber Mario hat auch mit seiner lockeren, humorvollen Art für eine gelöste Stimmung gesorgt, was bei mir dazu geführt hat, dass mir trotz all der Aufregung und Zweifel das Lachen nicht vergangen ist. Vielen Dank dafür !
Ach ja:
Die Dummy F haben alle vier Teams bestanden. Meine herzlichsten Glückwünsche an die anderen Teams!
Bei der Siegerehrung rief Günter Schmieter erst das drittplatzierte Team und dann das zweitplatzierte Team auf. Als dann am Schluß mein Name aufgerufen wurde, war er wieder da …. der Kloß im Hals!
Susanne Niggemeyer mit Hiltrud vom Hofesaat, „Hillu“