Ein aufregendes Prüfungswochenende in Dolldorf
13.09 und 14.09.2025
Frieda und Majvi sind nicht nur zwei fröhliche rote Hunde, sondern auch Wurfgeschwister – und
genau mit diesen beiden Nova Scotia Duck Tolling Retrievern machten ich und Mareike uns auf den
Weg zur Toller Bronze mit Dummies. Am Freitagabend reisten Frieda und ich an. Die Vorfreude war
groß, gleichzeitig aber auch die Nervosität, schließlich stand für uns die Wiederholung der Prüfung
an. Mareike mit Majvi startete ihre Anreise mitten in der Nacht, damit sie pünktlich um acht Uhr vor
Ort sein konnten.
Insgesamt traten an diesem Samstag neun Teams an. Nach der Erledigung der Formalitäten
begrüßten uns pünktlich um 8 Uhr der Sonderleiter Günter Schmieter sowie die drei Richter Dr.
Charlotte Kiepker, Elisabeth Wendling und Günter Walkemeyer. Die Prüfung fand bereits zum achten
Mal in Dolldorf statt. Nach der Begrüßung wurden wir durch das Gelände geführt. Das Wetter zeigte
sich wechselhaft: Sonnenschein, aber immer wieder kurze Schauer.
Kurz nach neun begann das erste Team.
Mit der Zeit wuchs die Spannung. Es war kurz nach 12.00Uhr. Team sechs – also Frieda und ich –
waren an der Reihe.
Wir wurden zum Startpunkt geführt. Nun hieß es, schleichen. Frieda hatte die Richter am Netz bereits
entdeckt, bleib aber bei mir, war konzentriert und fokussiert. Beim Netz angekommen, kurz
durchatmen, Tollingbälle auspacken und los ging es. Frieda war in ihrem Element. Tollen geht immer.
Mit ihrer großen Spielfreude sprang sie hinter dem Netz hervor, holte die Tollingbälle und zeigte ihr
spielerisches Können. Die beiden Pausen zwischen den Sequenzen schaffte sie beinahe ohne einen
Fieper.
Am Netz abgesetzt gab es den Schuss. Wie festgeklebt saß meine kleine Hündin am Ufer, Markierung
fällt, Freigabe vom Richter und „apport“. Sie schwamm, griff das Dummy und brachte es brav in die
Hand.
Nun noch die Suche. Im Gelände angekommen, startete Frieda mit großer Freude durch und zeigte,
mit wie viel Lust und Ausdauer sie suchen kann. Sie fand alle ausgelegten Dummies und brachte sie
ohne kleinsten Zweifel zu mir. Das lief wirklich gut. Meine kleine Hündin war voller Energie und
Freude bei der Sache. Erster Teil geschafft.
Danach folgte erst einmal eine lange Mittagspause. Wir wurden bestens versorgt: warme Würstchen,
Brötchen, Kuchen, Kaffee und kalte Getränke.
Am Nachmittag ging es mit Team sieben weiter; Mareike mit Majvi.
Mareike: Für meine Hündin Majvi und mich war es die erste Tolling-Prüfung. Wir meisterten die erste
Aufgabe, das Schleichen, meine Hündin orientierte sich vorbildlich an mir, drängelte nicht nach vorne
und war vor allem durchgehend leise. Beim letzten offenen Stück zum Netz huschte ich vor und holte
Majvi dann nach. Das Tolling lief gut, selbst wenn mir der Wurf mal nicht so gelang wie geplant und
das Spielzeug gefährlich nah an die Wasserkante gerollt war, brachte meine Hündin es ohne
Umschweife zurück. Dann Majvi neben dem Netz abgesetzt, ich dahinter. Ich wusste, wenn der
Schuss fällt würde sie zum Schützen blicken, also bereitete ich mich vor. Als der Schuss fiel, schoss
gleichzeitig der Hintern meiner Hündin ihn die Höhe und sie blickte zum Schützen. In dieser Richtung
saß auch ich und wies in diesem Moment mit der Hand aufs Wasser. Genau im richtigen Moment
schaute Majvi aufs Wasser und sah die Markierung. Sie wartete auf die Freigabe, erledigte den
Wasserapport in ihrer typischen otterartigen Geschwindigkeit und gab sauber in die Hand ab. Bei der
Suche wurde es dann noch mal spannend. Das erste Dummy apportierte Majvi wie es ihre Art ist
subito. Dann wieder los in die Suche. Zweites Dummy auch gefunden. Aber dann, sie zögert. Das
Dummy liegt genau vor ihr. Sie sieht mich an. Ihr Blick sagt: Oh, must I, Miss Sophie? Hm, wo auch
immer das herkommt bei diesem kleinen roten Wirbelwind noch nie ein Dummy verschmäht hat, ich
blicke sie mit durchdringendem Blick zurück an der sagt: Please, the same procedure as every day,
Miss Majvi! Sie erhört mich gnädigerweise und apportiert das Dummy, wir haben es geschafft!
Auch die restlichen Teams zeigten sehr gute Leistungen. Für Team neun wurde anstelle von Dummies
schließlich Wild ausgelegt.
Nach jeder der Neun Teams, gaben die Richter direkt faire Einschätzungen. Sie gingen jedes
Prüfungsfach durch und begründeten ihre Punktevergabe.
Im Anschluss stand der Schusstest auf dem Programm. Entspannt und souverän wurde er auf einem
frisch umgebrochenen Feld neben dem Prüfungsgelände durchgeführt. Sieben der neun Hunde
nahmen teil, alle zeigten sich absolut schussfest. Danach blieb Zeit zum geselligen Beisammensitzen.
Wir lachten, tauschten uns aus und diskutierten dabei auch die große Frage, ob wirklich alle Toller so
gut riechen. Einstimmiges Fazit: Ja, Toller stinken tatsächlich nicht „nach Hund“. Zum Wort des Tages
kürten wir übrigens die „Schnitzelohren“ – die großen, dreieckigen, fleischigen Ohren unserer Rasse,
die jeder mit einem Schmunzeln im Gedächtnis behalten wird.
Neben den Teilnehmern und Richtern war die Veranstaltung auch Dank der Helfer ein voller Erfolg:
eine Schützin, weitere Helfer zum Verstecken und Werfen der Dummies sowie zahlreiche Zuschauer.
Besonders gefreut haben wir uns über zwei Frauen aus Finnland, die extra angereist waren, um
zuzuschauen und zu lernen.
Am Ende des Tages bedankten sich alle herzlich bei dem Grundstückseigentümer, der sein Gelände
zweimal im Jahr für die Prüfung zur Verfügung stellt und tatkräftig bei der Organisation mithilft. Die
Richter betonten, dass die Wetterlage anfangs zwar herausfordernd gewesen sei, doch später hätten
wir Glück gehabt und konnten bei fast perfektem Hundewetter weiterprüfen.
Dann folgte der lang ersehnte Moment: Die Verleihung der Urkunden. Jeder Starter war stolz und
freute sich über die bestandene Prüfung. Für mich gab es dann eine große Überraschung: Frieda
konnte mit der höchsten Punktzahl des Tages als Tagessieger hervorgehen! Ich hatte unsere Leistung
gar nicht so stark eingeschätzt, umso größer war die Freude und der Stolz auf meinen kleinen roten
Hund.
Zum Abschluss erhielten die Hunde noch großzügige Futterproben– so war sichergestellt, dass auch
für das leibliche Wohl unserer Vierbeiner gesorgt war.
Es war ein rundum gelungenes Prüfungswochenende mit einer herzlichen Atmosphäre, fairen
Richtern, tollen Leistungen von Hunden und Hundeführern und einer wunderbaren Gemeinschaft. Ein
Tag voller Ausdauer, Freude und Stolz – und für uns vor allem geprägt von der engen Verbindung
zwischen den beiden Wurfgeschwistern Frieda und Majvi.
Geschrieben von Johanna Lück und Mareike Schneider
Mit Hilfe von „perplexity.ai“

