Bezirksgruppe Hannover

Bericht Mock-Trail am Weltfrauentag

„Und was hast du am Wochenende so gemacht?“
„Hm, mal überlegen…. zwei halbe Trainingstage mit meinem Energiebündel Harper in der Lüneburger Heide verbracht, bei durchwachsenem Wetter. Dann, am Sonnabend, eine sehr nette Dummyprüfung mit gut vorbereiteten Hunden in der Nähe von Bremervörde gerichtet. Es war kalt, aber regenfrei, das reicht ja heutzutage schon für Wohlgefühl.“ „ Und am Sonntag?“ „War ich mit dem schwarzen Energiebündel zum 2. Schwarmstedter Mock Trial. Das liegt kurz vor Hannover, von Hamburg aus gesehen.Wir sind in der Novice gestartet.“ „Und wie lief es?“


WIR HABEN GEWONNEN!!!!!!!

Aber was ist eigentlich ein MOCK TRIAL? Auf jeden Fall eine Prüfung, die jagdnahe Situationen simuliert, aber nicht an Wild, sondern mit Dummys geprüft wird. Anders als bei einem Workingtest wird die Arbeit im Felde bewertet und keine Situation gleicht der anderen. Alle Hunde gehen in einer Line. Vier Hunde laufen mit zwei Richtern frei bei Fuß. Ein Richter geht rechts der Line mit jeweils zwei Hundeführern (und natürlich ihren Hunden), die wiederum rechts und links von ihm sind. Links der Line läuft der zweite Richter, der ebenfalls zu beiden Seiten einen HF (und seinen Hund) hat. Es arbeitet jeweils der rechte Hund, nach Freigabe. Dazwischen laufen, mit angeleinten Hunden, diejenigen mit, die im umlaufenden System eingewechselt werden.

Wer es nun ganz genau wissen will, schaut auf der DRC-Homepage entweder in die „Richtlinien für die Durchführung von Mock Trials“ oder, noch besser, guckt sich mal eines an.

Zurück zum aktuellen MT: am Vormittag starteten zwei Flats und sechs Labradore in der Novice. Die Begrüßung durch die Jagdhornbläser versprach einen „Aufbruch zur Jagd“ und schon standen wir auf einer großen Pferdeweide. Gearbeitet wurde mit Fell-Dummys und dem Launcher. Ich hatte vorher aus dem Startnummernpool die 6 gezogen, was mir und meinem Energiebündel erst einmal einen Platz angeleint in der Line zwischen den Richtern sicherte. Links vor der Line gingen eine Schützin und eine Werferin, rechts, hinter einem abgeschalteten Elektrozaun, auf einer weiteren Weide, ein Schütze und ein Werfer. Und vor uns ging – der Launcher-Mann! Auf ihn fokussierten sich anfangs alle Hunde so sehr, dass sie ihr Dummy, das rechts oder links fiel, nicht auf dem Schirm hatten und gehandelt werden mußten. Anders als beim WT gilt beim Mock Trial das k.o.-System. Findet ein Hund das Dummy nicht in angemessener Zeit oder ignoriert die Kommandos oder er begeht einen eliminierenden Fehler wie winseln und einspringen, darf man zwar noch mitlaufen. Aber nur noch angeleint in der Mitte.

Der Wind kam an diesem Vormittag vorwiegend von rechts, was die Schwierigkeit, ein fliegendes Dummy vor der dunklen Hecke zu sehen, vor der die Helfer rechterhand in etwa 30-40 Metern Entfernung liefen, etwas weniger bedrohlich machte. Die Dummys waren zwar schwer zu sehen, dafür konnten die Hunde hier zeigen, wie gut sie ihre Nase einsetzen. Linkerhand ein Altgrasstreifen, der es den Hunden auch nicht einfacher machte, weil er auch noch ziemlich dornig war und dahinter ein offenes Feld.

In Runde eins wurden, wie vorgeschrieben, drei retrieves gearbeitet. Danach mußten sich schon zwei Hunde verabschieden. Eine Hündin wollte nicht ins pieksige Altgras, um das Dummy zu holen und eine hatte das Ganze hörbar kommentiert. Nach Runde zwei waren es dann noch fünf Hunde, nach der dritten Runde waren es noch vier, einer schied wegen eines „eye wipe“ aus. In Runde vier schieden gleich zwei Hunde wegen eines „eye wipe“ aus. Was war passiert? Wir waren inzwischen auf der Pferdewiese weit voran geschritten und linkerhand vermischte sich das hohe Altgras mit einer zwar niedrigen, aber dichten Hecke auf einem flachen Wall (norddeutsch auch „Knick“ genannt). Das Dummy war nun hier reingefallen und die beiden Hunde hatten wenig Chancen, in den Wind zu kommen und es zu finden, wenn sie nicht direkt im dichten Bewuchs suchten. Gefunden haben es dann die Richter, „eyewipe by the judge“.

 Irgendwie haben wir das alles überstanden, die Markierungen und die Blinds. Harper hat sich von ihrer besten Seite gezeigt, ist ordentlich an meinem Bein geblieben, hat bei den Blinds alle Kommandos angenommen und, ganz wichtig, ihre Nase gut eingesetzt. Den Launcher-Mann hatte sie zwar die ganze Zeit im Visier, aber immer noch rechtzeitig in Richtung „ihrer“ Markierungen geschaut, wenn es darauf ankam. Zum  Schluß blieben noch zwei Hunde übrig….

Und wir haben gewonnen!!!!!! Tja, da ist der kleine Satansbraten gerade erst zwei geworden und nun das. Ich hab mich sehr gefreut. Auch wenn es bedeutet, dass ich nun erst wieder mit ihr an einem Mock Trial teilnehmen kann, wenn Sie „Open“-tauglich ist.  

Ein großes „Danke“ geht an Frank Hungerland und seine Jagdkollegen für die Ausrichtung und Durchführung dieser leider noch viel zu unbekannten Prüfung. Natürlich geht auch ein  „Dankeschön“ an Eva Berg und Rainer Scesny, zwei sehr erfahrene Mock Trial-Richter. Und an alle, die sich an diesem Tag den etwas anderen Situationen als beim Workingtest gestellt haben. Von euch brauchen wir mehr!
Ein schöner Sonntag, bei wohligen 11 Grad in der Sonne und Weltfrauentag dazu…..

Annette Präkelt & Never change Illinois Harper

Sonntag, 8.3.2020