Bezirksgruppe Hannover

Bericht Workingtest “Hoch zu Ross” – Schnupperklasse am 04.09.2015

Mit einem Ziel vor Augen trainiert es sich einfach besser, deshalb beschloss ich irgendwann im Sommer noch Ausschau nach einer geeigneten Herausforderung zu halten. Einige Termine gecheckt und dann beschlossen, der Working-Test Hoch zu Ross in Wunstorf war erklärtes Ziel. Zwar nicht eben vor der Haustür (350 km Anreise…), aber mit Sicherheit viele ROTE Hunde 🙂 und mit der Gelegenheit, die Züchter unserer Foxi Bernd Kaspar und Corinna Geisler-Kaspar zu treffen.
Da es unser erster WT war, hatte ich Schnupperklasse gemeldet. Spätestens mit der Startplatzbestätigung stieg auch der Adrenalinspiegel. Prüfungsbeginn 9:00 Uhr bedeutete für uns Anreise einen Tag vorher einplanen, also alles organisiert, Kinderbetreuung zu Hause, Hotel in der Nähe usw. Dienstags dann festgestellt, dass ich mich im Termin vertan hatte, der WT war Samstags, nicht wie ich dachte Sonntags, also alles wieder umgeschmissen, storniert und neu geplant …………….. ein bisschen Stress muss ja sein…………
Trotz grauer Wolken am Himmel war die Stimmung von Beginn an gut, froh gelaunt begrüßte uns Sonderleiter Günter Schmieter und teilte die Schnupperer in drei Gruppen ein. Die drei Richter Bianca Wilhelms Hansch, Dr. Jennifer Hirschfeld und Günter Walkemeyer hatten sich Einiges einfallen lassen, um unsere Retriever und uns zu testen. Pünktlich zum Start begann es zu regnen und es sollte für einige Stunden nicht mehr aufhören, so mutierte letztlich jede Aufgabe zur Arbeit am, mit und im Wasser.
Wir waren in der dritten Gruppe eingeteilt und begannen so mit den Aufgaben 5 und 6 bei Günter Walkemeyer. Zunächst erklärte Herr Walkemeyer allen gemeinsam die Aufgabe, dann sofort vor Aufgabenbeginn nochmals jedem Einzelnen und jeder durfte Fragen stellen, so lange die Leine noch dran war. Direkt die erste Aufgabe hatten Foxi und ich so noch nie absolviert: Zunächst Basics: 1o m Fußarbeit in Freifolge, dann fiel in ca 50 m Entfernung am Fuß eines Abhangs in spärlichem Bewuchs eine Doublette. Spätestend dann mussten wir HFs entscheiden, ob der Hund oder wir selbst das erste Dummy holen, während der Hund bleiben musste. Dafür entschied ich mich, danach schickte ich Foxi auf das zweite Dummy. Geschafft! Im Anschluss wurde die zweite Aufgabe gearbeitet: Frei-Verloren-Suche in dicht bewachsenem Gelände, zwei Dummies mussten gefunden werden. Auch das gelang Foxi zügig. Es erfolgte sofortige Manöverkritik nach Beendigung der zweiten Aufgabe mit einigen guten Tipps für die weitere Ausbildung.
Die eigentlichen Aufgaben 1 und 2 bei Bianca Wilhelms Hansch standen als nächstes auf dem Programm. In 4o m Entfernung fiel ein Mark mit Schuss in eine mit Gräsern bewachsene Mulde. Mit einem „Frauchen,-ich-hab´s-genau-gesehen-und-weiß-wo´s-ist-und-bring´s-Dir-ganz-schnell-wieder“-Blick! sauste Foxi schneller los, als die Richterin uns freigeben konnte. Dann fiel wiederum ein Dummy mit Schuss in gleiches Gebiet, nun sollte vor dem Schicken der Standort um ca 2o m zur Seite verändert werden. Da Foxi beim Schuss wieder zuckte um zu Starten, griff ich einmal energisch ein und absolvierte dann den Rest der Übung problemlos. Mein Eingreifen bedeutete natürlich, dass diese Aufgabe eine Null-Nummer für uns war. Die nächste Aufgabe bei Frau Wilhelms Hansch ging folgendermaßen: Der Hund blieb sitzen, während der HF für den Hund sichtbar ein Dummy hinter einer Abbruchkante auslegte, dann kehrte man zurück zum Hund, wechselte den Standort frei bei Fuß um 20 m zur Seite und konnte den Hund dann selbstständig schicken. Das machte Foxi super, wobei ihre Idee, nasse, matschige und sandige Dummies am Griff zu tragen, doch ein Schmunzeln bei der Richterin und den Helfern auslöste.
Die Aufgaben 3 und 4 bei Dr. Jennifer Hirschfeld waren knackig und vor allem die letzte kannten wir so gar nicht und so war ich gespannt, wie sie sich lösen lassen würden, denn ich hatte mir vorher keinen Plan zurecht gelegt, weil ich nicht wirklich einschätzen konnte, wie Foxi das macht. Zunächst fiel eine Markierung mit Schuss in mit Gras und lockerem Gebüsch bewachsenes ebenes Gebiet, entlang einer Art Hecke. Nach Freigabe durfte geschickt werden. Hier zahlte sich meine Korrektur aus der Aufgabe vorher aus, denn Foxi saß neben mir als wäre Einspringen ihr mindestens so fremd wie Chinesisch. Ich schickte und sie brachte unverzüglich. Dann fiel erneut eine Markierung mit Schuss, in Verlängerung der alten Linie, so dass über die alte Fallstelle hinweg gearbeitet werden musste. Nach Freigabe schickte ich und als Foxi an der alten Fallstelle unsicher wurde, pfiff ich sie ins Sitz und schickte sie Back und diese kleine rote Flitzmaus setzte einfach um. Dann noch kurz Suchenpfiff und drin war das Dummy, mit Lob von der Richterin! Bei der letzten Aufgabe war es dann noch spannender: In niedrigem Grasbewuchs, mittlerweile mehr als gut durchnässt, fiel über einen Weg auf einen zweiten Weg eine Markierung mit Schuss. Bevor diese jedoch gearbeitet werden durfte, musste man sich um fast 180° Grad drehen und ein Dummy aus einer freien Suche rund um einen ca. 2 m hohen, bewachsenen Erdhügel bringen. Die Markierung hatte Foxi, glaube ich, gar nicht richtig wahr genommen, deshalb nahm sie die Suche auch gut an und brachte dieses Dummy fix. Auf das Mark schickte ich sie dann mit Voran, pfiff ins Sitz, schickte Back, wieder Sitz, noch mal Back und dann Suchenpfiff, drin war das grüne Säckchen. Die Helfer unterstützen bei den Schnupperern auch noch mal mit einem Geräusch oder sicherten bei den Hunden, die aus der Suche entwischen und das Mark bringen wollten, das Dummy. Nach Abschluss aller Aufgaben hoch zufrieden wurde dann zunächst der Hund trocken gelegt und gefüttert und dann der Mensch.
Nun war es Zeit, den A´s und F´s zuzuschauen und festzustellen, wo die Ausbildungsreise denn hingeht. Die Richter legten noch mal ein Schippe oder auch zwei drauf und es war hochspannend den Teams bei der Arbeit zuzusehen. Fazit: Das möchten wir auch gerne lernen!
Nach dem alle Starter geprüft waren und es endlich aufhörte zu regnen, ging es zur Siegerehrung. Günter Schmieter und die BZG hatten sich vorgenommen, dass keiner mit leeren Händen nach Hause geht und so gab es reichlich Preise! Zunächst für junge und alte Hunde, für Weitgereiste und Sonntags bügelnde Hundeführerinnen und und und… bis es in die einzelnen Klassen ging. Gewertet wurde getrennt nach Tollern und Nicht-Tollern (trotzdem tolle Hunde;-)). Da wir ja eine Nullrunde dabei hatten, war ich ganz tiefenentspannt, bis wir plötzlich als Judges / Helpers Choice bei den Tollern der Schnupperer aufgerufen wurden. Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet!!! Ich bin so stolz auf Foxi!
Einen herzlichen Dank an alle, die diesen tollen Tag für Hunde und Hundeführer möglich gemacht haben, Sonderleiter, Richter und vor allem Helfer! Es war so super, dass wir 35o km hin oder her Ende Oktober zum HTT schon wieder in die Sandkuhle kommen werden.

Ruth Jachmich mit Devil´s Paintbrush Erithacus Calliope genannt „Foxi“