Bezirksgruppe Hannover

Bericht APD/R Anfänger und Offene Klasse am 12.09.2015 in Wunstorf

Als ich morgens um fünf Uhr das Haus verließ, um 220km durch dunkle und neblige Landschaften zu fahren, der Magen von der Aufregung etwas flau war und ich die Nacht nicht so geschlafen hatte, wie ich es eigentlich tue, fragte ich mich, WARUM ich mir Prüfungen antue.
Die Reise ging nach Wunstorf, um dort mit meiner jüngeren Hündin die Dummy A und mit der älteren Hündin die Dummy O anzugehen. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, es zumindest zu versuchen, das war die Idee.
Die Anfänger starteten zuerst. Nach sehr freundlichen Worten von Günter Schmieter als Sonderleiter und Felicitas Latendorf als Richterin ging es los.
Uns wurden noch warme und kalte, alkoholhaltige und alkoholfreie Getränke angeboten und wer Appetit hatte, konnte auch von vielen Köstlichkeiten wählen.
Das Gebiet der Sandkuhle ist abwechslungsreich und anspruchsvoll. Man begann mit der Einzelmarkierung und direkt im Anschuss wurde die Wassermarkierung gearbeitet. Für mich war das prima. So konnte man gleich zwei Aufgaben abhaken.
Danach kam der Appell dran und zum Schluss folgte die Suche.
Da es die erste Prüfung mit meiner jungen 16 monatigen Hündin war, war ich wirklich aufgeregt. Ich erfreute mich aber in jeder Aufgabe daran, dass Jura das zeigen konnte, was sie im Training gelernt hatte und sich weder durch mich noch durch die Atmosphäre aus der Ruhe bringen ließ. Dies war sicher der sehr aufregende Teil. Natürlich „kenne“ ich meine Hündin nun seit 14 Monaten, genieße ihren Witz, ihren Eifer, ihre Energie und gleichzeitig ihre Ruhe täglich, weiß aber auch, dass es mal richtig schief gehen kann, wenn eine dieser Eigenschaften zu stark hervortritt.
Als Jura die Suche auch geschafft hatte und wir bestanden hatten, freute ich mich sehr. Hatte sie doch nun ein „bestanden“ in ihrem noch leeren Leistungsheft.

Das Zittern war für mich dann aber noch nicht vorbei. Meine zweite Hündin sollte noch die Prüfung der offenen Klasse bewältigen, um unser Jahresziel Dummy O zu erreichen. Da es leider bisher mit einem Start in der O nicht geklappt hatte, hoffte ich, dass Tosia und ich unsere erste Chance nutzen und die Dummy Prüfung in der offenen Klasse bestehen könnten.
Nach dem Walk up war klar: wir hatten es geschafft. Wir hatten alle Dummies drin.

Nach der Prüfung der offenen Klasse erfolgte die gemeinsame Siegerehrung für alle TeilnehmerInnen beider Klassen.
An einem Tag mit zwei Hunden zu starten ist sehr spannend; erfordert es doch auch, sich auf zwei – in meinem Fall auch sehr unterschiedliche- Individuen einzustellen. Mit Jura bei den Anfängern den ersten Platz und mit Tosia in der offenen Klasse den zweiten Platz an einem Tag zu erreichen, wird sich sicher schwer wiederholen lassen, wohl deshalb hat mich die Tatsache wahnsinnig gefreut und dabei schaudern und zittern lassen.
Die Organisation war vorbildlich, die Stimmung während des ganzen Tages ausgesprochen freundlich und sehr entspannt. Dafür möchte ich mich bei Günter Schmieter und allen Helfern, den anderen TeilnehmerInnen und natürlich Frau Latendorf ganz herzlich bedanken.
Die Frage, die ich mir auf der Hinfahrt gestellt hatte, konnte ich auf der Rückfahrt beantworten: meine zwei Mädels wieder ein bisschen besser kennenzulernen, zu erfahren, wie sie in solchen Situationen reagieren; zu sehen, dass wir ein Team sein können, hat mir extrem viel Spaß gemacht und ist wohl der Grund, warum man sich den Nervenkitzel Prüfung antut.

Kristina Böhne mit
Jumping Jura of Eager Spirit (16 Monate) und
Cool Tosia of Golden Attention (6,5 Jahre)