Bezirksgruppe Hannover

Bericht HTT2014 „Anfängerklasse“ am 19.10.2014

Schnupper oder A? Diese Frage habe ich mir schon Wochen vor unserem ersten HTT immer wieder gestellt. Obwohl unsere Dummy A noch aussteht, war es ja schon verlockend, einfach mal zu testen, wie mein Anyu und ich uns in der A schlagen würden. Und wo bekommt man schließlich schon so eine Chance, wenn nicht beim HTT? Somit starteten wir an einem sommerlichen Sonntag in Wunstorf gemeinsam mit 14 anderen Startern unter den Richteraugen von Bernd Kaspar in der Anfängerklasse und sollten am Ende für unseren Mut mehr als belohnt werden.
Da jeder, so wie wir, sich selbst für seine Klasse eintragen konnte, gab es für alle zum Warmwerden und für den Richter zum Kennenlernen der Teams eine Einzelmarkierung – vorerst ohne Schuss. Spätestens jetzt fiel dann bei allen die erste Anspannung ab. Denn obwohl alles einem Workingtest glich, war die Atmosphäre sehr locker und man fühlte sich – so wie es auch Sinn und Zweck der Veranstaltung war – eher wie bei einem unterhaltsamen Training.
Nach der ersten Kennenlern-Markierung wurde von nun an scharf geschossen. Ab sofort wurden alle Aufgaben mit Schuss gearbeitet. Und obwohl ich für unsere Aufgaben aus verschiedenen Gründen lieber ohne Schuss arbeiten wollte, ließ ich mich von Bernd überzeugen, diese seltene Trainingsmöglichkeit mit Schuss zu nutzen. Und zu meiner großen Freude war das genau die richtige Entscheidung. Es folgten mit Aufgabe 2 und 3 jeweils Einzelmarkierungen, bei der das wunderbare Gelände in Wunstorf den Schwierigkeitsgrad ansteigen ließ. Die Fallstellen wurden mit jeder Aufgabe immer schwieriger für den Hund einzuschätzen und somit musste der ein oder andere Hund nun seine Nase einsetzen. Obwohl ich mit Anyu noch keine Fallstellen außer Sicht geübt hatte, überraschte er zumindest bei einer der beiden Aufgaben sowohl den Richter als auch mich mit einer punktgenauen Markierung.
Aufgabe 4 stellte die wahrscheinlich größte Herausforderung für alle Teilnehmer dar. Eine Teamaufgabe für jeweils zwei Mensch-Hund-Teams. Zuerst wurde ein Hund in die Verloren-Suche geschickt und erhielt auf dem Rückweg eine Markierung im Rücken des Hundeführers, die direkt im Anschluss gearbeitet werden durfte. Anschließend durfte Hund Nummer zwei die Aufgabe absolvieren, bis es danach für jeden noch ein zweites Mal „Such verloren“ hieß. Zugegebermaßen war es mir bei dieser Aufgabe nicht mehr ganz so bewusst, dass es hier nur um ein Training ging, denn Teamaufgaben hatten wir noch nie üben können, da wir vorrangig allein trainieren. Nervös starrte ich einfach auf den Boden vor mir, immer meine unangeleinte Fellnase im Augenwinkel, während unser Teampartner seine Dummys arbeitete. Jede Sekunde rechnete ich mit einem losflitzenden Anyu, doch er blieb einfach sitzen. Am liebsten hätte ich nach vier tollen Aufgaben den Tag beendet, denn man soll ja schließlich aufhören, wenn es am schönsten ist. Aber es lag noch eine Wasseraufgabe vor uns.
An einer kleinen dicht bewachsenen Wasserstelle fiel nach einem klitzekleinen Minitreiben eine beschossene Markierung ins Schilf. Auch hier zitterten wir wieder etwas, da die Kombi aus dem ersten Schuss-Training und einer stets aufregenden Wassermarkierung am Ende eines langen aufregenden Tages schnell mal zu viel werden kann. Doch auch hier überraschte mich mein Anyu wieder, blieb komplett ruhig und arbeitete perfekt.
Nachdem mein Hund mich also an diesem Tag in mehrfacher Hinsicht mit einer großartigen Leistung, über unseren Trainingsstand hinaus, überrascht hatte, wartete jedoch am Ende noch die größte Überraschung durch Bernd Kaspar auf uns. Denn ihn hatte Anyu wohl vollends überzeugt und somit erklärte er uns bei der abschließenden Siegerehrung zum Erstplatzierten der A-Klasse! Etwas ungläubig aber vollkommen glücklich nahmen wir unseren Preis entgegen.
Unser Resümee für unsere erste Teilnahme am HTT: Eine großartige Veranstaltung mit einem erstklassigen Orga-Team, einer angenehm entspannten und lustigen Atmosphäre unter Gleichgesinnten und eine tolle Trainingsgelegenheit in einem sehr abwechslungsreichen Gelände. Doch das Beste war – hier waren die Toller nicht die Außenseiter, hier ging es nur um unsere Rasse und das macht diese Veranstaltung einfach ganz besonders! Wir sind in jedem Fall auch nächstes Jahr wieder dabei!

Sophia Strauß & Anyu

HTT_2014