Bezirksgruppe Hannover

Bericht HTT 2016 vom 22.10.2016

Dieses Jahr besuchte ich das erste Mal das HTT, das Hannoveraner Toller-Treffen. Mit meinen jungen Toller Indy wollte ich Workingtest Atmosphäre üben, ohne aktiv an den Aufgaben teilzunehmen und so austesten, wie er das ganze aufregende Drumherum so verkraftet. Aus diesem Grund habe ich keinen meiner Hunde zur Teilnahme gemeldet, sondern konnte mich als Zuschauer ganz entspannt zurück lehnen und die tollen Aufgaben beobachten.

Die Trainer gaben sich an diesem Tag sehr viel Mühe, jedem Team zu helfen und zu erklären, wo die Probleme lagen und/oder was man anders trainieren könnte. Es gab viele Tipps und ich glaube, jeder hat etwas aus dieser Veranstaltung mitgenommen. Die Stimmung war ausgesprochen harmonisch und wirklich alle fieberten mit den anderen bei der Bewältigung der Aufgaben mit. Insgesamt waren 55 Toller gemeldet und ich finde es super, dass so viele Menschen mit ihren Tollern arbeiten und dabei so viel Spaß haben. An diesem Tag wurden vier Schwierigkeitsstufen angeboten: Welpenklasse, Schnupperer, Anfänger und Fortgeschrittene. Die Welpenklasse sah ich leider nicht, denn diese hatte sich sinnvollerweise in eine ruhige Ecke abseits des Trubels zurückgezogen. In den anderen drei Gruppen wurden je vier Aufgaben gestellt, die die Teams über den Tag angehen durften.

Die Schnupperer hatten wirklich sehr anspruchsvolle Aufgaben, die zwar von der eigentlichen Arbeit (Entfernung etc.) nicht schwierig waren, aber der Steadyness von solch jungen Hunden wahnsinnig viel abverlangten. Es gab nur beschossene Markierungen, eine 2-er Teamaufgabe mit einem Treiben und anschließenden zwei Markierungen (für jeden Hund eine) und eine kleine Suche im Gebiet des Treibens nach der Einzelmarkierung. Weitere Aufgaben waren eine beschossene Markierung nach der man den Hund sitzen ließ, sich 10m entfernte, den Hund zu sich rief und dann auf die Markierung schickte, sowie eine Doppelmarkierung bei der eine vom Hundeführer und eine vom Hund gearbeitet wurde. Da der Toller ein eher heißblütiges Temperament hat und dazu neigt, übereifrig zu sein oder die Nerven zu verlieren, finde ich es eher kontraproduktiv, bei einer Trainingsveranstaltung in dieser Klasse so viel Stress zu verursachen. Die Schnupperklasse ist für Hundeführer mit jungen Hunden, die meist noch keine Erfahrung auf WTs gesammelt haben und dementsprechend auch noch nicht wissen, was auf sie zukommt und wie sie sich und ihren Hund darauf vorbereiten müssen. Ein bisschen weniger BumBum und ein bisschen mehr Kopf hätte ich schöner gefunden. Aber vielleicht waren die Trainer auch einfach so begeistert von den jungen Tollern, dass ihnen die Pferde ein wenig durchgegangen sind. 

In der Anfängerklasse wurden spannende Aufgaben gestellt, die gut zu bewältigen waren, die aber auch gezeigt haben, wo man noch üben muss. Es ein beschossenes Blind, das man vor der danach beschossenen Markierungen arbeiten musste, einen Apport über eine Hürde mit anschließender Suche, nochmaliges Einweisen auf das Memory und zwei 2-er Teamaufgaben mit einem Treiben plus Suche und einer Vierfach-Markierung, bei der jeder Hund zwei Dummies holen sollte. Es war durchaus knifflig, aber ich habe viele fröhliche Gesichter gesehen, die aus den Aufgaben kamen und strahlten: „Ich wusste gar nicht, dass mein Hund das kann!“

Die Fortgeschrittenen begannen mit einer weiten Markierung, durften dann eine Doppelmarkierung arbeiten, bei der die zuerst beschossene zuerst gearbeitet werden sollte, mussten eine Suche nach vorherigem Treiben abarbeiten und duften zum Ende in einem Vierer- oder Dreier-walk-up eine Markierung holen. Zwischen der ersten und zweiten Aufgabe wartete jedoch eine wirklich spannende Herausforderung, die viele Teams an ihre Grenzen brachte und bei der man gut sehen konnte, was ein Hund in der Fortgeschrittenenklasse bewältigen können muss: Es wurde von unterschiedlichen Weiten auf eine bekannte Memorystelle mit Back und Voran eingewiesen. Dabei lag die am weitesten entfernte Position des Hundeführers zum Dummy bei ca. 130 m. Diese Aufgabe war für mich eine echte Fortgeschrittenen Aufgabe, da sie von der Entfernung her passte und auch das Gelände seine Schwierigkeiten hatte. Ich hätte mir bei den anderen Aufgaben größere Entfernungen oder einen stärkeren Schwerpunkt auf Verleitungen gewünscht, wie sie in der Anfängerklasse vorkamen. Ein beschossenes Blind in Verbindung mit einer oder mehreren Markierungen oder im 2-er Team wäre ein Training mit etwas mehr Herausforderung geworden.

Alles in allem fand ich das diesjährige HTT eine tolle Veranstaltung, die hoffentlich noch viele Jahre Bestand hat! An dieser Stelle möchte ich mich auch ausdrücklich bei den Organisatoren Günter und Kaddy und den Trainern Jennifer, Michael, Martin, Ernst, Herbert und nochmal Kaddy bedanken, die sich so viel Mühe gegeben haben, diesen Tag zu einem wirklich tollen Tag zu machen!

Es war zwar mein erstes HTT, aber es wird bestimmt nicht mein letztes gewesen sein!

Susanne Reincke

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